Fach – Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung

Unterrichtsfach – Geschichte und Politische Bildung

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Allgemeines 

Durch den Unterricht im Fach Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung sollen die Schülerinnen und Schüler ein globales Geschichts- und Politikverständnis entwickeln. Dieser Zugang bildet die Basis für das Verständnis gegenüber unterschiedlichen kulturellen Werten und die Wertschätzung anderer Kulturen und deren Leistungen. Dies soll dazu dienen, Vorurteile, Rassismen und Stereotypen abzubauen.

Durch den Unterricht sollen die Schülerinnen und Schüler befähigt werden die sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Strukturen und Abläufe kritisch zu analysieren, die Zusammenhänge zwischen Politik und Interessen sowie die Ursachen, Unterschiede und Funktionen von Religionen und Ideologien zu erkennen, sich ihrer gesellschaftlichen Position und ihrer Interessen bewusst zu werden und über politische Probleme urteilen und entsprechend handeln zu können.

Ziel der Historiker*innen ist es, Interesse an Politik und politischer Beteiligung zu wecken und die Identifikation mit grundlegenden Werten der Demokratie, der Menschenrechte und des Rechtsstaates zu ermöglichen.

2. Klassen: Lehrausgänge in das Naturhistorische Museum (Urgeschichte) und Kunsthistorische Museum (Frühe Hochkulturen: Ägypten)    

2. (+ fallweise 3.) A-Klassen: Geschichte auf Französisch (im Rahmen von Fips)

3. Klassen: Lehrausgang in das Weltmuseum (Geschichten aus Mesoamerika, In eine Neue Welt)

4. Klassen: Lehrausgang in das Heeresgeschichtliches Museum (1. Weltkrieg); Verfolgung und Vernichtung im Nationalsozialismus – Tagesexkursion nach Mauthausen, Zeitzeugengespräche

4. oder 6. Klassen: Jugendparlament

4. oder 6. Klassen: Jugendparlament

7. und 8. Klassen: Back to school – Absolventen des AkG, die in Institutionen der EU tätig sind, berichten und diskutieren über berufliche Möglichkeiten und Hintergründe; Podiumsdiskussionen anlässlich von Nationalrats- und Gemeinderats- bzw. Landtagswahlen

Projekt Umgeschult

Besuch von Dokumentationen und Filmen zu politischen, ereignisgeschichtlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Themen

Besuch von aktuellen Ausstellungen (World Press Photo u. a.

Das Wahlpflichtfach Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung bietet die Chance, spezielle Aspekte der Geschichte oder der Politischen Bildung, losgelöst vom Lehrplan, näher und ausführlicher zu betrachten. Außerdem können auch Themen bearbeitet werden, die im Regelunterricht keinen Platz finden. Dadurch ergibt sich im Laufe der Jahre eine breite Palette an unterschiedlichen Themengebieten.

Beispiele aus den letzten Jahren sind:

  • Südafrika – Apartheid
  • USA – Ku-Klux-Klan/Rassismus
  • 100 Jahre Republik (Österreich)
  • Feminismus in Ost und West
  • Bürgerkrieg in Syrien
  • China und sein Umgang mit den Uiguren
  • Afrika und Österreich – Zusammenhänge/Verbindungen
  • Wahlen in den USA
  • Bundestagswahl in Deutschland

 

In unterschiedlicher Art und Weise bearbeiten die Schülerinnen und Schüler diese Themen. So besteht die Möglichkeit für Exkursionen im Klassenverband (Museen) oder alleine (Streifzüge durch die Stadt), aber auch für Kinobesuche. In Gruppen- und Einzelarbeiten werden verschiedene Aspekte behandelt und im Plenum diskutiert.

Als Beispiele sollen hier zwei Themengebiete näher vorgestellt werden:

1.Afrika und Österreich – Zusammenhänge/Verbindungen

Die Schülerinnen und Schüler mussten sich durch bestimmte Gebiete Wiens begeben und auf diesen sogenannten „Stadtspaziergängen“ Spuren Afrikas in Wien finden und erklären. Anbei eine Zusammenfassung einer Schülerin:

Afrika Stadtspaziergang

Wie kommt ein goldener Elefant in einen Josefstädter Innenhof? Wie schaffte es der österreichische Schulabbrecher Rudolf Slatin Pascha zu einer Ehrengruft am Zentralfriedhof? Und wie kann es sein, dass die Fotografie eines Elefanten existiert, der bereits Mitte des 16. Jahrhunderts gestorben ist? Mit diesen und weiteren spannenden Fragen beschäftigten wir uns im WPF Geschichte und Politische Bildung im Rahmen unseres Themengebietes Afrika.

im WPF Geschichte und Politische Bildung im Rahmen unseres Themengebietes Afrika. Man könnte jetzt meinen, wir seien dafür in einem Klassenzimmer gesessen oder wir hätten zu Hause vor dem Bildschirm eine Videokonferenz abgehalten. Aber nein, trotz Corona oder gerade wegen Corona beschloss Herr Professor Staudner, uns auf eine Expedition ins afrikanische Wien zu schicken. Als wir zum ersten Mal von diesem Arbeitsauftrag hörten, waren die ein oder anderen von uns schon ein wenig skeptisch: Hatten wir richtig gehört? Löwen, Elefanten und afrikanische Kunst mitten in Wien? Gäbe es überhaupt genug „afrikanisch angehauchte Plätze“, die wir aufsuchen könnten?

Unsere Zweifel stellten sich schnell als unbegründet heraus. Jede*r von uns durfte zwei bis sechs Plätze quer durch Wien besuchen und diese dann – verfeinert mit etwas Hintergrundinformationen – den Mitschüler*innen vorstellen.

Das Frappierendste an dem Stadtspaziergang war wohl, wie viele „afrikanische Orte“ es in Wien tatsächlich gibt: Von Elefanten- und Löwenreliefs an Außenmauern, ägyptisch inspirierten Grabmälern in Kirchen, afrikanischen Botschaften, Gassen- und Straßennamen über afrikanische Läden, Kinos und Restaurants mit integriertem Hammam bis hin zu exotischen Scrafittis und künstlerischen Mahnmalen ist der Kontinent Afrika in all seiner Vielfalt und Pracht hier vertreten.

Nichtsdestotrotz machen diese historischen und künstlerischen Spuren immer wieder auf die frühere Ausbeutung des Kontinents und auf die bis heute andauernde Diskriminierung seiner Bewohner*innen hierzulande aufmerksam. So entbrannten auch in unserer Nachbesprechungsphase der „Expedition“ einige Diskussionen bezüglich political correctness: Darf die Bezeichnung Große Mohrengasse heute überhaupt noch verwendet werden? Und wie kann es sein, dass grausame Geschichte wie im Falle von Marcus Omofuma sich nicht einmal zwanzig Jahre später bei George Floyd wiederholt? All das zeigte uns wieder einmal, wie (politisch) aktuell Geschichte sein kann.

Außerdem lehrte uns die „Safari“ durch Wien, wie viel man in seiner Heimatstadt noch entdecken und lernen kann, wenn man nur mit offenen, wachsamen Augen durch die Straßen spaziert.

Summa summarum ist unser Afrikaspaziergang eine tolle Abwechslung zwischen Videokonferenzen und Arbeitsaufträgen gewesen, die uns mit Spannung, Wissen aber auch Fun Facts versorgt hat. Wer also Lust hat, eine klima- und coronafreundliche Afrikareise zu unternehmen, der schnappe sich Walter Sauers Reisekaleidoskop „Expeditionen ins afrikanische Österreich“ und mache sich auf einen spannenden Safari-Nachmittag gefasst!

Falls sich schließlich noch jemand wundert, warum ich die Antworten auf die initialen Fragen dreisterweise unterschlagen habe, dem kann ich nur raten, sich selbst auf die Suche nach den Antworten zu machen. Viel Spaß dabei!

2.Bundestagswahl in Deutschland

Angelehnt an Erklärvideos die man in diversen „Sozialen Medien“ finden kann, war hier die Aufgabe ein sogenanntes „Explainity-Video“ zu erstellen. Hier wird ein bestimmtes Thema mit Hilfe von Zeichnungen, Bildern und Grafiken erklärt. Der Vorteil an dieser Methode ist, dass auch Zuseherinnen und Zuseher, für die dieses Thema neu ist, schnell und einfach Informationen dazu bekommen.

Fachaktivitäten

Beurteilungskriterien

Dies stellt eine Auflistung von Kriterien dar, die von jeder Lehrkraft an den jeweiligen Jahrgang angepasst und mit Schwerpunkten versehen werden kann.

Die Note setzt sich wie folgt zusammen:

  1. Mitarbeit:

– aktive und konstruktive Beteiligung im Unterricht beim Erarbeiten von neuen Themen
– selbstständiges Erarbeiten von Informationen aus Vorlagen, z.B. Lehrbuch, wissenschaftliche Paper etc.
– Anwendung des Gelernten auf neue Inhalte und Aufgaben (z. B. Quellenanalysen)
– Kritische Reflexion und Argumentation
– ordentliche Heftführung (Vollständigkeit, Übersichtlichkeit, Zeichnungen)
– eigenständiges Nachholen von versäumten Unterrichtsinhalten
– in seltenen Fällen können Arbeitsaufträge für zu Hause gegeben werden

  1. Stundenwiederholungen:

– Stundenwiederholungen umfassen das aktuell behandelte Themengebiet
– Mündliche Stundenwiederholungen
– Schriftliche Stundenwiederholungen – diese werden angekündigt

III. Referat (fakultativ)– Absprache mit der Lehrkraft über das Thema
– rechtzeitige Abgabe einer Gliederung bzw. eines Handouts an die Lehrkraft
– Handout für die MitschülerInnen

  1. Tests:

Bei Bedarf werden in Form eines schriftlichen Tests die Lerninhalte von maximal 6 – 8 Wochen abgeprüft

V. Gegebenenfalls Prüfungen (wie gesetzlich vorgesehen):

Pro Semester steht jeder Schülerin/jedem Schüler eine mündliche Prüfung zu, deren Termin rechtzeitig (mindestens 2 Wochen davor) vereinbart werden muss

Von LehrerInnenseite kann bei unklarem Leistungsbild bzw. häufigem Versäumen des Unterrichts eine mündliche Prüfung angesetzt werden (mehrmals im Semester möglich)

RIS – Leistungsbeurteilungsverordnung – Bundesrecht konsolidiert, Fassung vom 01.02.2020 (bka.gv.at)